Marketingtrends 2017
Am 17. November 2016 war ich bei Oberholzer Online Marketing in Luzern zu Gast. Klaus Oberholzer stellte dort in seinem Referat die Marketingtrends 2017 vor. 9 seiner Aussagen habe ich in diesem Blogbeitrag zusammengefasst und erläutert.
1) Fokus auf den (potenziellen) Kunden
Der Ausgangspunkt einer jeder Marketingkampagne ist der (potenzielle) Kunde. Man muss sich in die Lage des (potenziellen) Kunden versetzen und aus dessen Sicht die Kampagne gestalten. Personas dienen den Marketingabteilungen dazu, sich in die einzelnen Kundentypen hineinzuversetzen.
2) Marketing als übergeordnete Instanz
Ob Online-Marketing, Offline-Marketing, Dialogmarketing oder Influencermarketing, laut Oberholzer „ist alles Marketing“. Marketing müsse 2017 als übergeordnete Instanz betrachtet und auch umgesetzt werden. Die einzelnen Aktivitäten sollten miteinander verknüpft und nicht für sich alleine betrachtet werden.
3) Smarketing
Smarketing ist eine Kombination aus Sales und Marketing. Marketing und Sales werden wieder näher zusammenrücken, um gemeinsam die Ziele des Unternehmens zu erreichen.
Zu den Punkten 2 und 3 fällt mir ein weiterer schöner und sehr treffender Satz ein: „Everybody is Marketing“. Marketing ist keine Disziplin, die im KMU von einer Person oder bei Grossunternehmen von nur einer Abteilung ausgeübt wird. Jeder im Unternehmen ist im Marketing aktiv, ob er will oder nicht. Ein guter Kundensupport an der Hotline löst die Probleme der Kunden und demonstriert die Kompetenz des Unternehmens. Die Mitarbeiter in der Herstellung tragen mit ihrer guten Arbeit zur Qualität des Produktes bei. Oder der Lernende, der in der Pause in der Berufsschule positiv über seine Projekte im Unternehmen berichtet. Sie alle gestalten das Gesamtbild des Unternehmens in den Köpfen von (potenziellen) Kunden, (potenziellen) Partnern, (potenziellen) Mitarbeitenden usw. mit. Wichtig ist, dass sich jeder im Unternehmen dieser Situation bewusst ist. Aber zurück zu den Statements von Klaus Oberholzer…
4) Disruption
Hierbei stehen für Oberholzer die veränderten Geschäftsmodelle im Vordergrund. Bewegt sich der Kunden, sollte sich das Geschäftsmodell mitbewegen.
5) Interne + Externe Transformation
Möglichkeiten für eine Transformation bieten laut Oberholzer dynamische CRM-Lösungen und Marketing Automation. Diese Transformation ist die Basis für die erfolgreiche Disruption.
6) Schnittstellen
Unternehmen setzen viele verschiedene Tools ein. Wichtig dabei ist, dass die einzelnen Tools untereinander kommunizieren. Die grösste Bedeutung kommt hier laut Oberholzer dem CRM zu, welches die Reise des Kunden im gesamten Smarketing-Prozess abbilden sollte.
7) Datenanalyse
Eine solide Datengrundlage ist die Ausgangslage für erfolgreiches Marketing. Daten müssen erhoben, analysiert und dann auch entsprechend genutzt werden.
8) Bewegtbild (Video)
Videos sind geeignete Mittel, um die Zielgruppen anzusprechen. Bewegtbilder haben in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen, diese Entwicklung ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Plattformen wie YouTube, Snapchat und Facebook ermöglichen durch Video-Anzeigen eine grosse Reichweite, gute Targeting-Optionen und günstige Impressionen.
Der Video-Content muss laut Oberholzer nicht immer von einer teuren Agentur erstellt werden. Für die schnelllebigen Social Media Kanäle reichen selbstgemachte Videos. Diese müssen natürlich qualitative Mindestanforderungen erfüllen…
9) H2H
Es gibt kein B2B und kein B2C, am Ende ist alles H2H: Human to Human. Das haben wir auch schon etliche Male gehört. Oberholzer brachte aber konkrete Beispiele, wie man diese „Menschlichkeit“ und den Bezug auf Personen auch im Internet anwenden kann. Die Autoren von Blogbeiträgen, am besten inklusive Kontaktdaten und Foto, sollten in einem online Artikel unbedingt genannt werden. So kann das Know-how in einem Unternehmen auch einer Person zugeordnet werden und man hat als potenzieller Kunde eine Kontaktperson. Zudem können die Social Media Profile von Personen hinterlegt werden, welche eine rasche und unkomplizierte Kontaktaufnahme ermöglichen.
„Entanonymisieren“ (ein schönes Wort, nicht?! ;-)) Sie Ihre Firmenwebseiten und geben Sie Ihren Besuchern konkrete Ansprechpartner. Gerade auch Videos bieten wunderbare Möglichkeiten, Gesichter zu zeigen und dem Firmenwebauftritt eine „menschliche“ und persönliche Komponente zu verleihen.
Fazit
Wenn diese 9 Punkte im Jahr 2017 bei Ihnen auf der Marketing-Traktandenliste stehen, dann sind Sie als KMU auf einem sehr guten Weg. Bestimmt werden Sie Ihre Marketing Productivity steigern können. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung.
Oberholzer gab in seinem Referat den Teilnehmern noch 7 Take Aways auf den Weg.
Die wichtigsten aus meiner Sicht sind die folgenden 2 Punkte: „trial and error“ sowie „have fun, seriously“.
Versuchen, machen, tun. Wer zwölf Monate konzipiert und dann vielleicht einen Schritt unternimmt, ist wahrscheinlich bereits zu spät. Kleine Projekte realisieren, um neue Dinge und Technologien zu testen. Dann kann man sich selbst ein Bild der Möglichkeiten machen. Und vor allem: Haben Sie Spass dabei!
Die Slides von Klaus Oberholzer finden Sie hier:
Klaus Oberholzer (Oberholzer Online Marketing) stellte am 17.11. in Luzern die Marketingtrends 2017 vor: Kundenfokus, Smarketing, Videowerbung, H2H und vieles mehr…